Wie ein kleiner Shop viel Geld verdiente
Kleiner Shop, großer Umsatz!
„Dirk wir müssen ins Internet“ hallte es durch den Raum. Herr Taube*, Besitzer eines Videoversandes, für den wir Flyer gestalteten und druckten, kam auf mich zu.
Damals, das war im Jahre 1998.
Google war gerade gegründet, Facebook gab es noch nicht. Amazon, zu der Zeit ein kleiner, maroder Buchversender, kämpfte ums Überleben. Die Investoren wollten der chronisch defizitären Firma keinen neuen Kredit geben … Und … einige unserer heutigen Mitarbeiter waren noch gar nicht geboren.
‚Warum will er ins Internet‘ schoß es mir durch den Kopf. Noch bevor mein Gehirn den Gedanken in Worte fassen konnte und sich mein Mund öffnete, um die Fragen zu formulieren, antwortete Herr Taube.
Er, ein Schnelldenker und Sprecher, bei dem manchmal der Mund den Kopf überholt, sagte zu mir: „Dirk, ich muss da rein. Alle meine Freunde gehen ins Internet. Das wird das nächste große Ding. Ich spare die Kosten für Druck, Porto, Verpackung und Versand der Flyer und das sechsmal im Jahr. Bau mir eine Internetseite!“
Bestellt – Geliefert
Drei Monate später war die Internetseite fertig.
Wir stellten sie ins Internet, meldeten sie bei sämtlichen Suchmaschinen an und es passierte NICHTS.
Wenig Besucher, kaum Bestellungen.
Ok, Anfangsprobleme dachten wir. Das wird schon noch werden. Wurde es aber nicht! Herr Taube stand vor mir und sagte: „Dirk, ich habe viel Geld für diese Website ausgegeben. Ich will das sie erfolgreich wird. Mach sie erfolgreich!“
Puh. Das war eine große Aufgabe.
Das Medium Internet war neu, sehr neu vor 22 Jahren. Es gab kaum Erfahrungen. So war dann auch das Ergebnis unserer Recherche nach Lösungsvorschlägen sehr mager. Nicht zielführend beschreibt es nett. 10 Gelehrte – 11 Meinungen. Dieser Spruch beschreibt das Ergebnis am besten. So kamen wir nicht weiter.
Buddha fordert zu tauchen, um das Wesen der Dinge zu ergründen.
Wir analysierten: Was machen wir verkehrt?
Technisch war die Seite auf dem höchsten Stand. Man konnte sich sogar Ausschnitte zu den angebotenen Videos ansehen. Das war eine echte Innovation, damals 1998. Das hatte kein anderer.
Was machten wir also falsch?
Warum fanden kaum Besucher auf die Seite? Bei den Suchmaschinen war die Seite angemeldet. Wo, verflixt noch einmal, ist der Fehler?
Also „lasst uns tauchen“.
Lachen Sie jetzt nicht.
Die Fragen, die wir uns stellten, erscheinen trivial. Wer sie sich allerdings beantwortet,kommt ein großes Stück weiter in dem Bemühen die eigene Webseite profitabel zu machen.
- Frage: Was will Herr Taube mit der Website erreichen?
- Antwort: Umsatz machen / Geld verdienen
- Frage: Wie macht er Umsatz?
- Antwort: Indem er seine Waren an Menschen verkauft.
- Frage: Wer kauft seine Waren?
- Antwort: Leute, die sie benötigen oder sich dafür interessieren.
- Frage: Wo findet er diese Leute?
- Antwort: Facebook gab es noch nicht. Es gab allerdings Foren. Dort trafen sich Leute und diskutierten über Themen, die sie interessierten. Es gab auch Foren für Filmliebhaber, Cineasten, Videoliebhaber und Videosammler.
- Frage: Was ist für diese Leute interessant?
- Antwort: unter anderem, Rezensionen über die neuesten Filme.
Was wir zu tun hatten lag nun auf der Hand:
Wir schrieben kurze Rezensionen über die neuesten Filme und veröffentlichten die in den Foren. Jede Rezensionen war mit einem Link versehen die zu dem Film auf der Website von Herrn Taube führte. Dort konnte jeder Besucher die gesamte Rezension lesen, sich ein kurzes Video zum Film anschauen und das Video kaufen.
Das Ergebnis war überwältigend. Mit jeder neuen Rezension kamen mehr Besucher auf die Website. Die Umsätze stiegen. Es war phänomenal.
Wir sind getaucht. Nun ist alles viel klarer. Danke Buddha 🙂
Jetzt wussten wir, wie es geht.
Nach diesem Erfolg überlegten wir: Wie können wir den Umsatz weiter steigern?
Wir ersannen ein Gewinnspiel. Das war – gewollt – sehr einfach gestrickt:
Aus 4 neuen Filmen, die pro Woche erschienen sollte der Top-Film gekürt werden. Der Gewinner wurde ausgelost und bekam alle 4 Filme der Woche kostenlos zugesandt. Das war ein großer Anreiz. Die Leute tippten … und … die Umsätze gingen durch die Decke. Aus einem kleinen Shop im Internet wurde ein großer. Herr Taube orderte immer mehr Ware. Das Lager brauchte größere Räume.
Die Moral von der Geschichte: Tauchen Sie!
Stellen Sie die 5 grundsätzlichen Fragen.
Es sind jene – oben – die wir uns auch gestellt haben.
Diese weisen Ihnen den Weg, wie sie aus einer Website, die viel Geld gekostet hat, eine gewinnbringende Investition machen.
(*) Name geändert.